Häuptling Abendwind, Die Insel Tulipatan

Die Bühnenwerke Offenbachs, seien es seine großen Operetten oder seine ca. 70 einaktigen Stücke, haben, so sehr sie auch in ihrer Zeit, dem 19. Jahrhundert, verwurzelt sind, nichts von ihrer Bedeutung und Wirkung verloren. Das liegt zum einen daran, dass Offenbach mit ihnen immer wiederkehrende menschliche Schwächen, immer wiederkehrende Auswirkungen von Machtstrukturen aufs Korn nimmt, vor allem aber liegt es an ihrer schwungvollen und eingängigen Musik.

Häuptling Abendwind
Zwei Kannibalenhäuptlinge treffen sich auf einer Südseeinsel zu diplomatischen Gesprächen, verbinden dies mit einem Abendessen, bei dem – glücklicherweise nur beinahe – der Sohn des einen in den Kochtopf kommt.

Die Insel Tulipatan
Alexis, der Sohn des Herzogs, ist eigentlich ein Mädchen. Wohingegen Hermosa, die Tochter des Hofmarschalls, eigentlich ein Junge ist. Beide lieben sich und wollen heiraten. Da kommt es natürlich zu einigen Verwicklungen und Verwirrungen.

Der Abend ist aber nicht nur ein kurzweilig – amüsantes Operettenvergnügen. Denn die beiden Offenbach-Einakter rahmen ein Werk von ganz anderer Art ein.
Es handelt sich dabei um die Uraufführung einer Kammeroper der russischen Komponistin Maria Leontjewa.

Das kleine Welttheater

von Maria Leontjewa – URAUFFÜHRUNG

Die Kammeroper (nach Hugo von Hofmannsthal) setzt sich zusammen aus lyrischen Monologen, die inhaltlich um das Gegensatzpaar Kunst und Leben kreisen und in denen die Figuren das Rätsel ihres Seins zu lösen versuchen. Die zeitlos-symbolischen Texte veranlassten Maria Leontjewa zu dem Kompositionsstil des musikalischen Minimalismus, den sie mit atonalen und tonalen Kompositionstechniken verknüpft

Musikalische Leitung: Michael Stolle
Regie: Anna Siegmund-Schultze
Bühnenbild: Bernd Leistner
Kostüme: Suchra Gummelt
Maske: Grit Brömme
Gesangsstudenten des Instituts für Musik der MLU
Mitglieder der Staatskapelle Halle

unterstützt von:
Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt
Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt
Studentenwerk Halle
Institut für Musikpädagogik der MLU
Kunststiftung Sachsen-Anhalt
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Mit freundlicher Unterstützung: